Bobath und Vojta Therapie

Wenn Sie bei Ihrem Kind feststellen:

  1. dass es mit sechs Wochen den Kopf in Bauchlage nicht kurz anheben und auf die andere Seite drehen kann.
  2. dass es eine Seite mit dem Blick deutlich bevorzugt, oder der Körper dauerhaft in einer Schieflage liegt.
  3. dass es sich überstreckt oder steif macht.
  4. dass es sehr schlaff ist, sich kaum bewegen mag.
  5. dass es nicht richtig schlucken kann, oder übermäßig spuckt,

sollten Sie Ihren Arzt oder eine Kinderphysiotherapeutin zu Rate ziehen.


Hilfe erhalten Sie durch folgende Therapien:


Bobath-Therapie ist eine individuelle sensomotorische Handhabung zur Unterstützung der Eigenregulation von Haltung und Bewegung. Dabei erlernen Sie das Handling, den Umgang mit Ihrem Kind, um die Störung zu hemmen und die gesunde Entwicklung zu fördern.

Man normalisiert die Muskelspannung in reflexhemmenden Stellungen und bahnt mit Hilfe von Schlüsselpunkten normale, gewollte Bewegungen. Diese sanfte Therapie soll in den Alltag einfließen (Handling) z.B. das Aufnehmen, Tragen, Hinlegen des Kindes usw. . Auch durch gezieltes Spielen wird die Motorik und Wahrnehmung motiviert.


Vojta-Therapie hier liegt der Schwerpunkt in der Frühtherapie. Bereits ab den ersten Lebenswochen werden Säuglinge behandelt. Hauptsächlich bei Babies, die einen Sauerstoffmangel während der Geburt erlitten haben und sich schon in den ersten Lebenswochen, sogar direkt nach der Geburt feststellen lässt, dass das Kind eine Störung hat. Auch "Frühchen" oder Babies, die durch einen anderen Grund eine Hirnverletzung erlitten haben, sind damit bestens gefördert.

Durch die Vojta Therapie kann oft verhindert werden, dass sich patologische Muster(z.B. ihr Kind nicht laufen lernt) entwickeln. Mit speziellen Druckpunkten und Haltepositonen, lernt schon der Säugling sich Entwicklungsgerecht zu verhalten, statt ein "falsches Programm" auszuführen. Oft treten diese Störungen mit ihrem vollen Erscheinungsbild erst im frühen Kindesalter zu Tage. Starke Muskelverkürzungen und Bewegungs- sowie Entwicklungseinschränkungen sind die Folge und dann äußerst schwierig zu behandeln.

Da das Gehirn sich in den ersten Lebensmonaten am intensivsten entwickelt, kann hier der optimalste Erfolg erzielt werden. Das neugeborene Kind kommt mit einem Bewegungsvermögen auf die Welt, das angeboren ist z.B. kriechen und umdrehen. Auf dieser Erkenntnis entwickelte Prof. Dr. Vojta seine Diagnostik und Therapie. Aus genau beschriebenen Ausgangslagen kommt es über die Reizung klar definierter Auslösezonen an Rumpf und Extremitäten zu einer Aktivierung des zentralen Nervensystem. Die Bewegungen sind ganzkörperlich. Dies gilt für Säuglinge und Erwachsene. Schwerpunkt ist die Frühtherapie, bevor sich abnorme Bewegungsmuster fixieren.


Auch bei Hirnverletzungen nach abgeschlossener Hirnreife, z.B. bei einem Trauma durch Unfall, Hirnblutung, Tumoren oder Schlaganfall, kann in den meisten Fällen, sowohl bei der Bobath- und Vojtatherapie erfolgreich ein deutlich verbessertes Bewegungsbild erarbeitet werden. Auch hier gilt: So schnell als möglich, nach dem Auslöser mit der Behandlung zu beginnen.